Kräuterwanderung

Die besondere Situation auf der Waldwiese hat dazu geführt, daß hier Pflanzenarten durch Pflege erhalten und gefördert wurden, die überall sonst an ähnlichen Orten weitgehend verschwunden sind. Nicht allein die beiden dort vorkommenden und inzwischen auf der »Hessischen Roten Liste« notierten Orchideenarten, Sumpf-Knabenkraut und Geflecktes Knabenkraut, wurden durch extensive Wiesenwirtschaft und durch die Liebe zur Natur erhalten. Eine ganze Reihe weiterer Pflanzenarten, die sich nur bei Nutzung und geringer Nährstoffzufuhr halten können, sind hier vertreten. Als exemplarisches Beispiel sei der auf der Waldwiese vorkommende Teufelsabbiß genannt. Diese wunderschöne blaue Blume blüht erst im Hochsommer im August, verträgt weder frühen noch häufigen Schnitt, mag keine hohen Düngergaben und verschwindet andererseits bei Brache recht schnell. Nicht ohne Grund gehört der Teufelsabbiß darum zu den Arten, die durch die moderne Landbewirtschaftung, sei es durch Intensivierung oder Brache, doppelt gefährdet sind.
  Ohne die extensive Pflege durch mindestens zwei Generationen von naturbegeisterten und der Natur nahe stehenden Menschen hätte diese eine Wiese, wie die vielen anderen auch, ihren typischen Charakter eingebüßt, wäre entweder verschwunden oder zu Intensivgrünland degradiert. Sie ist ein Kleinod im Habichtswald, das es zu schützen gilt.